Offloader auf Basis eines FUTRO S720
Offloader auf Basis eines FUTRO S720 - eine Kurzanleitung von pkoerner81929.
Futro S720 Offloader
Das Vorgängermodell Futro S550 hatte sich in Freifunk-Installationen bisher als Single-Core Offloader auf Fastd Basis bewährt und erlaubte einen Datendurchsatz von rund 100MBit/s dank seiner akzeptablen Single-Core Performance (siehe auch allgemeine Hinweise und FAQ zum Futro S550). Mit Einführung und Nutzung der Wireguard basierenden FFMUC Firmware verteilt sich die VPN Last dagegen optimal auf Multi-Core CPUs.
In diesem Artikel wird die Konfiguration eines DualCore Nachfolgemodells Futro S720 Thin Clients mit Erweiterung um einen zweiten LAN-Adapter beschrieben. Der S720 ist weiterhin passiv gekühlt, unterscheidet sich u.a. in folgenden Punkten:
- Verringerte Stromaufnahme und Wärmeentwicklung
- DualCore CPU AMD G-Serie GX-217GA, 1 MB, 1,65 GHz oder AMD GX-222GC 2,2GHz
- 2 oder 4 GB RAM
- mSATA Laufwerk (2,4,8, 16GB)
- Displayport + DVI
- PCI Expansion via Mini PCIe Steckplatz für WLAN, LAN Adapter (Keine PCI Riser Card notwendig)
2. LAN Adpater
Da der Futro S720 nur mit einem LAN Anschluss kommt, ist es notwendig einen zweiten LAN Anschluss hinzuzufügen:
- Variante 1: Einbau eines 2. LAN Adapter
- Variante 2: Ein günstiger USB Gigabit LAN Adapter (bspw. von Amazon Basics)
Installation der aktuellen FFMUC Firmware auf internem mSATA Laufwerk mittels USB-Stick
Zur Installation der aktuellen Freifunk München Wireguard Firmware wird neben der aktuellen Firmware ein USB-Stick benötigt. Dank Jason gibt es für den Futro S550 bereits eine bequeme Lösung auf Basis seines gluon2futro Projektes. https://github.com/oszilloskop/Gluon2Futro
Passendes Firmware-Image
Für den Futro S720 wird ein generisches X86 64Bit Image (Erstinstallation) benötigt. In diesem Beispiel ist das jeweils aktuelle Image auf dem Firmware-Server von Freifunk München verfügbar: x86-64Bit-Erstinstallation
USB-Stick nach Vorbereitung gluon2futro:
Nach erfolgreicher Installation startet Futro wie ein Standard Freifunk-Router in den Konfigurationsmodus und ist über http://192.168.1.1 erreichbar. Die weitere Konfiguration ist beschrieben auf den üblichen Konfigurationsseiten von Freifunk München.
Durchsatzmessung, Testergebnisse
Ein kurzer Geschwindigkeitstest zeigt erfeuliche Ergebnisse. Der Futro S720 Offloader (Grafana Statistik) wurde an einem Cable-Uplink (400/12, nicht exklusiv beim Test) mit nominal MBit/s 440/13 Down/Up getestet (CLI Download-Speedtest). Der Testclient wurde als einziges Gerät am LAN2 Port (Mini PCIe LAN-Karte) im Freifunk-Netz angeschlossen. Gemessener Maximal-Durchsatz lag durchgehend bei rund 250Mbit/s bei kaum wahrnehmbarer Erwärmung.
Für aktuelle Ergebnisse siehe Router Speedtests.
Fazit, Offene Punkte
Der Futro S720 profitiert von der neuen Wireguard basierten Firmware und stellt eine nutzbare Alternative als Freifunk/FFMUC Offloader dar. Als direkter Ersatz für Futro S550 Offloader kann er ein Uplinkpotential >50Mbit/s (wieder) ausnutzen. Die Gesamtkosten belaufen sich je nach Verfügbarkeit zwischen EUR 45,- und EUR 75,-. Ein Test an einem schnelleren Uplink steht aus, um die praktischen Maximalwerte für Down/Up-Durchsatz zu ermitteln.
Beispielhafte Einkaufsliste:
- ebay: Suchbegriff Futro S720 - Hier sollte das Paket (Futro, Netzteil, 2GB RAM 2GB mSATA) ca. 35€-60€ kosten (Stand: 04.01.2021)
- eBay/Amazon: Suchbegriff Mini PCIe LAN - Diese Karten sind sehr günstig zu haben und benötigt keine zusätzlichen Kernel Pakete. Auf Low-Profile Slotblech achten (Stand: 04.01.2021)
Quellen:
https://github.com/oszilloskop/Gluon2Futro
https://firmware.ffmuc.net/stable/factory/
sowie eigene Bilder
Auswahl Mini PCIe LAN-Adapter:
Stand: 01/2021